Sonntag, 25. April 2010

Rabenstein-Walk




Die Burg Rabenstein 



befindet sich auf einem sich keilförmig in das Murtal vorragenden Felsen. Ihr primärer Zweck war die Sperre und die Sicherung der Murtalstraße, die durch den Burghof führte. Die Anlage besteht aus zwei Teilen, der etwas höher gelegenen Altburg und der neuen Burg, die heutzutage wieder verstärkt als Ausstellungsort dient. Als die Altburg, im 12.Jahrhundert erbaut, im 15.Jahrhundert einem Brand zum Opfer fiel, wurde sie verlassen und bald danach als "öde"(leer,verlassen) bezeichnet. Vischers Stich (siehe Abbildung) von 1681 bezeichnet die Altburg als "Ruine".Die neue Burg (das Schloß Rabenstein) scheint im 14.Jahrhundert errichtet worden zu sein. Doppelburgen sind in dieser Zeit in der Steiermark keine Seltenheit. 1405 wird das unter und ober Hauß zu Rabenstein bei Freileiten an der Muhr... öd und ungepawen bezeichnet.Die Wirtschaftsgebäude befanden sich hinter dem Westtrakt auf der Bergseite. Sigismund Friedrich von Trautmannsdorf ließ den dreistöckigen Altbestand, der sich kühn dem vorspringenden Felsen anpaßt, umbauen. Es entstanden zwei große Säle. H.Egger vermutet, daß sogar niemand geringerer wie Johann Bernhard Fischer von Erlach daran beteiligt war. Der Saal soll der Form nach eine Vorstufe für einen Saal in Mähren sein. Den Saal schmücken prachtvolle Stuckarbeiten des Italieners Alessandro Serenio (um 1670). Beide Säle des Rittertraktes sind Meisterwerke barocker Baukunst. In ihnen werden im Sommer Schloßkonzerte abgehalten. Der Westflügel erhielt seine jetzige Form im vorvorigen Jahrhundert, als Ludwig von Montoyer die Ruine zu restaurieren begann. Der vom Springbrunnen geschmückte Burghof wird durch eine hohe Mauer abgeschlossen und bildet heutzutage den festlichen Rahmen für die Aufführungen des Theatervereines Frohnleiten.Im Tal breitet sich das im 17.Jahrhundert so genannte "Turnierfeld" aus, im Jahr 2000 der Schauplatz für "Ritterspiele". Auf dem Stich Vischers 



ist auch eine Brücke zu sehen, die später durch eine Überfuhr ersetzt wurde.In Urkunden des 12.Jahrhunderts werden oft Rabensteiner genannt. O.Pickl betont, erst Hartnid Schenk von Rammenstain (1240-76) sei sicher auf der Burg mit Wohnsitz nachzuweisen. Die Wehranlage vererbte sich in der Folge als Lehen des Landesfürsten vom Vater auf den Sohn. 1360 belehnte Herzog Rudolf der IV. ("der Stifter") die Gebrüder Rabenstein mit der veste Rabenstein. 1385 übernahm Hans von Winden der Ältere das Lehen, nach 1397 gelangte sie an die Wallseer. 1405 kam sie wieder in den Besitz derer von Winden. 1436-1450 war Georg Goss Burgpfleger (Verwalter) zum Rabenstein.Unter den weiteren Besitzern scheinen so bedeutende Namen auf wie die von Harrach (1497), Philipp Breuner (1543). Unter den Breunern wurde die Burg ausgebaut und die Herrschaft vergrößert. 1589 verkauften sie den Besitz (Burg und Herrschaft, Burgfried und Jagd- und Fischereirechten) an Pangratz von Windischgrätz. Das Dominium wurde mit Waldstein verbunden. Als Protestanten mußte die Besitzer das Land verlassen. So kamen Schloß und Herrschaft 1629 in den Besitz von Elisabeth von Schärffenberg.Max von Schärffenberg verkaufte sie 1661 weiter an die Grafen von Trautmannsdorff, dieser 1689 an Johann Balthasar von Wagensberg. 1742 an den Grafen von Dietrichstein. 1846 gelangt sie in den Besitz von Rudolf Freiherr von Mandell. Unter den Fürsten Oettingen-Wallerstein wurden der Grundbesitz der Herrschaften Rabenstein und Waldstein vereinigt, sodaß die Burg verfiel. 1866 übernahm der kunstbegeisterte Schloßhauptmann von Schönbrunn, Ludwig von Montoyer die Ruine. Nach der Restaurierung wurden Ritterspiele veranstaltet, bei denen sogar der Schloßherr selbst eine führende Rolle gespielt haben soll. Sein Sohn verkaufte die Burg 1887 an Fritz Reininghaus, dessen Nachkommen, v.a. Dipl.Arch. S.Reininghaus die Burg unter großen Opfern erhielten. Von ihm ging Rabenstein an die Lichtenstein zu Waldstein, die sie an die STEG (Steirische Elektrizitätsgesellschaft)
verkauften, die am Fuße des historischen Gemäuers ein 1987 neu errichtetes Wasserkraftwerk betreibt. Heute dient die Burg wieder vermehrt kulturellen Veranstaltungen. So wurde im Jahr 2000 die Ausstellung "Imperial Austria" mit Exponaten des Zeughauses Graz in Rabenstein in angemessenem Rahmen auch einen heimischen Publikum präsentiert.



Literatur:
Robert Baravalle, Burgen und Schlösser der Steiermark, Graz 1961.
Herwig Ebner, Burgen und Schlösser in der Steiermark: Graz, Leibnitz, Weststeiermark,Wien 2/1981.
Johannes Koren, Burgen und Schlösser der Steiermark, Innsbruck 1992.
O.Pickl, Geschichte des Marktes Frohnleiten,1956.
Österreich-Lexikon, Wien 1995.








Burg Rabenstein, Frohnleiten bei Graz
Bauherr: DI Werner Hochegger
Architekt: Baumeister DI Hans-Walter Tanos, Graz
Otis Anlagen
Baustufe Eins 2006 – 2007 1 Panoramaaufzug mit runder Kabine, 1 GeN2 mit vollflächigen
Glastüren
Baustufe Zwei 2007 – 2008 2 GeN2 mit vollflächigen Glastüren, 1 Speisenaufzug
Weltweit erste Anlage mit „Dreh“
Otis hat in der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burg Rabenstein bei Frohnleiten den
weltweit ersten Aufzug mit drehender Kabine errichtet. Diese Sonderanlage mit runder
Aufzugskabine dreht sich um die eigene Achse um 180 Grad beziehungsweise um 540
Grad. Je nach gewählter Umdrehung fährt die für 13 Personen zugelassene Kabine mit 1,0
m/sek. beziehungsweise 0,5 m/sek. Der Aufzug in Panoramaausführung bietet damit auf
einer Förderhöhe von 45 Metern ein Fahrerlebnis der besonderen Art sowie einen
fantastischen Ausblick. Auch der GeN2 im Burginneren ist durch seine vollflächigen
Glastüren und Glaspunkthalterungen einzigartig in Österreich.
In der zweiten Ausbaustufe wurden auf dem Areal der Burg Rabenstein zwei weitere
transparente GeN2 sowie ein Speisenaufzug errichtet.
DI Werner Hochegger, Geschäftsmann und Investor, will die Burg Rabenstein als Ort für
Veranstaltungen und Seminare nutzen.
Otis hat es einmal mehr geschafft, die Anforderungen der Technik und der Sicherheit perfekt
mit den Ansprüchen an Komfort und Design in einem außergewöhnlichen Umfeld zu
verbinden.



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