Sonntag, 14. März 2010

Kraftwerk Friesach

Kraftwerk Friesach

Mit dem Bau des Niederdruck-Laufkraftwerkes an der Mur wurde im Oktober 1995 begonnen, der erste Probelauf fand im Juni 1998 und ein Jahr später die offizielle Inbetriebnahme statt. Das Abschlussbauwerk besteht aus dem Krafthaus mit zwei Kaplan-Rohrturbinen mit aufgesetztem Generator und einer dreifeldigen Wehranlage. Die hydraulisch betriebenen Segmentverschlüsse mit aufgesetzter Klappe sorgen für einen sicheren Hochwasserabfluss. Die Baukosten beliefen sich auf rd. S 600 Mio.. Sowohl im Planungsstadium als auch in der Bauphase wurden neue, die Umwelt schonende Maßnahmen getroffen und umgesetzt. Der Schotter zur Betonerzeugung wurde vor Ort gewonnen und es entstand ein neuer Landschaftsteich. Das sparte Kosten und verringerte die Umweltbelastung durch Minimierung der Transportwege. Die Fischtreppe wurde zum Umgehungsgerinne, auch die neuen Seitenbachmündungen können von ziehenden Fischen überwunden werden. Schotterbänke, Rohböden, Altholz und eine "Schlangengrube" wurden zu wertvollen Trittsteinen des Lebensraumes. Ein Amphibienteich an der Stauwurzel, ein Flachwassertümpel im Autobahnknoten, seichte Buchten und Flachwasserzonen im Stauraum, sparsame, aber gezielte Bepflanzungen: alles Initialzünder für eine Sukzession der Vielfalt. Sorgfältig trassierte Rad- u. Fußwege nehmen Rücksicht auf Ruhezonen und machen das Ergebnis eines fachübergreifenden demokratischen Planungsvorganges erleb- und begreifbar, auch wenn den größten "Fledermauskasten" der Steiermark und das Forschungsfeld auf dem Dach des Krafthauses nicht jedermann sehen kann. Eine gesamthaft positive Umweltbilanz und der nachhaltige volkswirtschaftliche Nutzen der ständigen Bereitstellung heimischer erneuerbarer Energie für 15.000 Haushalte (damit Vermeidung von rund 30.000 t Emissionen CO2/pro Jahr) ist erwiesen.